Wer seinen Mitarbeitern mit neuen Regeln oder Richtlinien kommt, stößt häufig auf wenig Begeisterung. Das gilt auch für Social Media Guidelines. Die Richtlinien sollten deshalb ansprechend verpackt werden, damit sie gut ankommen. Drei Beispiele dafür, wie sich Social Media Guidelines nachhaltig und mit Begeisterung in den Köpfen der Belegschaft verankern lassen.
Nur etwa die Hälfte der im Social Web aktiven Unternehmen verfügt über Social Media Guidelines, die Mitarbeitern den richtigen Umgang mit den Online-Angeboten aufzeigen. Das zeigt eine aktuelle GfK-Studie. Vielen Betrieben ist nach wie vor einfach nicht bewusst, wie wichtig solche Richtlinien für den verantwortungsvollen Umgang mit Social Media sind. Allerdings können sie nicht erwarten, dass die Belegschaft genau weiß, wie sie sich im Web verhalten soll und darf. Unwissenheit und Unbedarftheit im Umgang mit sozialen Medien führen immer wieder dazu, dass Mitarbeiter sich im Web zu Äußerungen hinreißen lassen, die dem Unternehmen schaden. Wer diesen Risikofaktor nicht dem Zufall überlassen will, benötigt deshalb unbedingt Social Media Guidelines.
Entscheiden sich die Verantwortlichen dafür, entsprechende Richtlinien einzuführen, stehen sie schon vor der nächsten Herausforderung: Wie verpacken sie die Guidelines so, dass sie bei den Mitarbeitern auch Gehör finden und sich langfristig mit Begeisterung in den Köpfen der Belegschaft verankern? Wer mit einem ellenlangen Regelwerk um die Ecke kommt, stößt meist schon von vornherein auf Ablehnung. Wie sich Social Media Guidelines ansprechend verpacken lassen, zeigen diese drei Beispiele:
Der Mitarbeiter-Kompass der Deutschen Bahn
In dem Video gibt die Deutsche Bahn ihren Mitarbeitern Empfehlungen zu Umgangsformen in sozialen Netzwerken an die Hand. Dazu zählen auch allgemeine Hinweise zur sicheren Handhabung von Social Media. Der Clip ist äußerst nett gemacht und visualisiert anschaulich, welche Fallstricke es im Social Web gibt.
Tchibo sagt´s durch die Bohne
Tchibo beweist, dass Social-Media-Guidelines alles andere als trocken sein müssen. In einem kleinen Filmchen schickt das Unternehmen Herrn Bohne ins Netz. Die Kaffeebohne tritt in jedes nur denkbare Social-Media-Fettnäpfchen. Den Mitarbeitern von Tchibo wird so anschaulich dargestellt, wo die Stolpersteine im Social Web lauern. Der Film ist Teil eines Kommunikations-Pakets, das außerdem schriftliche Guidelines umfasst und der Belegschaft in einem internen? Forum die Möglichkeit bietet, Fragen zum Thema zu stellen.
Grey fordert zum Mitdenken auf
Grey verzichtet auf viel Schnick Schnack. Die Werbeagentur erklärt den Mitarbeitern in einer im Netz öffentlich zugänglichen Präsentation (im hauseigenen Blog und auf Slideshare), was es im Umgang mit Social Media zu beachten gilt. Verpackt in zehn wichtige Verhaltensregeln im Umgang mit dem Social Web. Die Agentur denkt dabei interaktiv: Grey gibt auf dem eigenen Blog die Möglichkeit, die Guidelines zu kommentieren und kündigt an, die Richtlinien regelmäßig auf den neuesten Stand zu bringen.
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Guidelines sollten zum Unternehmen passen
Genau wie bei allen anderen kommunikativen Maßnahmen gilt auch bei der Verbreitung von Social Media Guidelines: Sie sollten zum Unternehmen passen. So muss eine auf Seriosität bedachte Bank bei der Darstellung der Richtlinien nicht zu verspielt daherkommen. Auf der anderen Seite trifft ein Unternehmen mit besonders junger Belegschaft wahrscheinlich nicht den Nerv der Mitarbeiter, wenn die Guidelines aus einem seitenlangen Dokument komplizierter und verschachtelter Sätze bestehen. Wer Gehör finden will, muss immer auch den Nerv der Mitarbeiter treffen!
Über die Autorin:
Simone Nebelsieck ist verantwortliche Redakteurin für den PR-Professional und PR-Referentin bei Faktenkontor in Hamburg. Die Kommunikationswissenschaftlerin und IHK-zertifizierte PR-Referentin arbeitete während des Studiums als freie Journalistin für verschiedene Medien. Anschließend absolvierte sie ein Volontariat.