Die Frankfurter Messe kann als Stadt in der Stadt angesehen werden. Hier gibt es eigene Regeln und besondere Herausforderungen. Neben der Berufsfeuerwehr kommt zur Brandsicherheit oft auch
eine Brandwache aus Frankfurt zum Einsatz.
Denn die Messehallen sind riesige Gebäude voller wertvoller Ausstellungsstücke, komplizierter Technik und aufwändiger Standbauten. Menschen aus aller Welt treffen sich hier, um die neuesten Produkte zu bestaunen oder Geschäfte zu machen.
Damit dabei nichts passiert, arbeiten die Brandschutzprofis mit modernster Technik und ausgefeilten Sicherheitsplänen. In den nächsten Abschnitten werfen wir einen genaueren Blick auf diese Brandschutzmöglichkeiten.
Die Basis-Organisation
Die Messefeuerwehr ist das Herzstück der Brandsicherheit des Messegeländes. Hierbei sind eine Vielzahl an hauptamtlichen Einsatzkräften Tag und Nacht im Einsatz, um für die Sicherheit während der Veranstaltungen zu sorgen.
Ein wichtiges Element ist hierbei eine hochmoderne Leitstelle. Von dieser aus kann das Team bzw. die Wachmannschaft den Überblick über alle Bereiche behalten und im Ernstfall sofort reagieren.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist dabei die enge Zusammenarbeit mit der Berufsfeuerwehr Frankfurt. Diese kann bei größeren Vorfällen schnell zur Stelle sein. Hierfür ist die Leitstelle der
Messe direkt mit der Berufsfeuerwehrzentrale verbunden.
Und bei Großveranstaltungen wie der IAA müssen zusätzliche Kräfte das Team verstärken, um die erhöhten Anforderungen zu bewältigen. Dafür muss zudem ein ausgeklügeltes Schichtsystem sicherstellen, dass zu jeder Zeit genügend erfahrene Einsatzkräfte vor Ort sind.
Die technische Infrastruktur
Die technische Infrastruktur der Frankfurter Messehallen ist eine der modernsten Europas. So sind in jeder Halle tausende Brandmelder installiert. Diese können selbst kleinste Rauchentwicklungen sofort erkennen.
Auch sind diese Melder mit einem automatischen Löschsystem verbunden, das gezielt dort eingreifen kann, wo es brennt. Eine Besonderheit ist das eigene Wassernetz der Messe. Überall auf dem Gelände gibt es spezielle Hydranten, die der Feuerwehr schnellen Zugang zu Löschwasser bieten können.
Des Weiteren sind die Einsatzfahrzeuge der Messefeuerwehr mit hochmoderner Technik ausgestattet und speziell für die engen Wege zwischen den Hallen gebaut. Und in der Technikzentrale laufen alle wichtigen Informationen zusammen, wo die Messwerte rund um die Uhr von Computern überwacht werden.
Bei entsprechenden Problemen und Zwischenfällen wissen so die Einsatzkräfte sofort genau, wo sie hinmüssen.
Präventive Maßnahmen im Messebetrieb
Besser als ein Brand und diesen erfolgreich bekämpfen ist erst gar keinen zu haben. Daher nimmt bei der jeweiligen Brandwache der Messe Frankfurt die Vorbeugung eine hohe Priorität ein. Die Experten schauen sich daher schon während des Aufbaus jeden einzelnen Stand genau an. Worauf schauen sie dabei?
Sie nehmen unter die Lupe, ob die Kabel richtig verlegt sind und alle Materialien den Brandschutzregeln entsprechen. Einen besonders hohen Stellenwert bei den Kontrollen nehmen die Gänge zwischen den Ständen ein.
Denn hier darf nichts im Weg stehen, sollten schnell viele Menschen evakuiert werden müssen.
Bei besonderen Events erreichen die Sicherheitsmaßnahmen nochmal ein ganz anderes Niveau - beispielsweise bei Showbühnen oder Vorführungen. Kontrollen sind hierfür extra-streng. Hierbei beraten die Brandexperten auch die Aussteller, wie sie ihre Stände sicherer machen können.
Das jeweilige Brandschutzteam muss besonders darauf achten, dass nirgendwo zu viele Menschen auf engem Raum sind und alle Notausgänge frei bleiben.
Besondere messespezifische Herausforderungen
Brandwachen stehen bei Frankfurter Messen vor einzigartigen Aufgaben. Es kann passieren, dass an manchen Tagen bis zu 100.000 Menschen durch die Hallen strömen. An anderen Tagen wiederum kann der Besucherandrang wieder gedämpft sein. Es können also hohe Fluktuationen auftreten.
Zudem kommen die Aussteller aus der ganzen Welt und haben oft ein ganz anderes Verständnis von Sicherheit als es in Deutschland üblich ist.
Auch sind manche Messestände wahre Kunstwerke, mit eigener Stromversorgung, Küchen oder sogar mehrstöckigen Aufbauten. Und besonders knifflig kann es bei wertvollen Ausstellungsstücken wie teuren Autos oder empfindlichen Maschinen werden.
Diese müssen im Notfall nicht nur vor Feuer, sondern auch vor Löschwasser geschützt werden.
Die Notfallplanung
Für jede nur denkbare Situation muss es einen genauen Plan geben. Das macht eine gute Notfallplanung aus. Das betrifft sowohl den kleinen Kabelbrand als auch die Räumung ganzer Messehallen.
Diese Pläne müssen quasi im Schlaf durchgeführt werden können und daher ständig geübt werden. Feuerwehrleute und Brandwachen müssen daher jeden Winkel der Hallen kennen und genau wissen, wie sie die Menschen im Notfall schnell nach draußen schleusen können.
Zudem müssen alle wichtigen Ansagen in mehreren Sprachen gemacht werden, sodass auch internationale Besucher verstehen, was zu tun ist. Die Zusammenarbeit mit der Polizei, dem Rettungsdienst und der Berufsfeuerwehr muss hierfür regelmäßig trainiert werden.