Du spielst mit dem Gedanken, den Schritt in die Selbstständigkeit zu wagen und suchst nach Möglichkeiten der finanziellen Unterstützung? Der Gründungszuschuss könnte eine interessante Option für dich sein. In diesem Artikel erfährst du alles Wissenswerte über diese Förderung und kannst für dich entscheiden, ob sie das Richtige für deine Existenzgründung ist.
Was ist der Gründungszuschuss?
Der Gründungszuschuss ist eine finanzielle Förderung der Agentur für Arbeit für Gründerinnen und Gründer, die aus der Arbeitslosigkeit heraus den Schritt in die Selbstständigkeit wagen. Er soll in der Anfangsphase der Gründung die soziale Absicherung gewährleisten und den Lebensunterhalt sichern. Um den Grünungszuschuss zu erhalten, wird von den Bearbeitern der Agentur für Arbeit oft ein Aktivierungs- und Vermittlungsgutschein (AVGS) ausgestellt, der ein kostenloses
Gründercoaching ermöglicht.
Der Gründungszuschuss setzt sich aus zwei Komponenten zusammen: In den ersten sechs Monaten erhältst du einen monatlichen Zuschuss in Höhe deines zuletzt bezogenen Arbeitslosengeldes I zuzüglich 300 Euro zur sozialen Absicherung. In den darauffolgenden neun Monaten kannst du auf Antrag weiterhin 300 Euro monatlich erhalten, wenn du deine selbstständige Tätigkeit als Haupterwerb ausübst.
Welche Voraussetzungen musst du erfüllen?
Um den Gründungszuschuss zu erhalten, musst du einige Voraussetzungen erfüllen:
1. Anspruch auf Arbeitslosengeld I:
Du musst einen Anspruch auf Arbeitslosengeld I haben oder an einer Maßnahme zur Gründungsvorbereitung teilgenommen haben.
2. Tragfähigkeitsbescheinigung:
Deine Geschäftsidee muss von einer
fachkundigen Stelle (z.B. IHK, Handwerkskammer, Gründerzentrum) auf ihre Tragfähigkeit hin geprüft und bescheinigt werden.
3. Hauptberufliche Selbstständigkeit:
Deine selbstständige Tätigkeit muss als Haupterwerb ausgeübt werden und auf Dauer angelegt sein.
4. Antragstellung:
Der Antrag auf den Gründungszuschuss muss vor der Gründung bei der Agentur für Arbeit gestellt werden.
Wie hoch ist die Förderung?
Die Höhe des Gründungszuschusses hängt von verschiedenen Faktoren ab, insbesondere von der Höhe deines zuletzt bezogenen Arbeitslosengeldes I. In den ersten sechs Monaten erhältst du einen monatlichen Zuschuss in Höhe des Arbeitslosengeldes zuzüglich 300 Euro. Ab dem siebten Monat kannst du auf Antrag für weitere neun Monate 300 Euro monatlich erhalten.
Ein Beispiel: Wenn du zuletzt ein Arbeitslosengeld I von 1.200 Euro monatlich bezogen hast, würdest du in den ersten sechs Monaten einen Gründungszuschuss von 1.500 Euro pro Monat erhalten (1.200 Euro + 300 Euro). Ab dem siebten Monat könntest du auf Antrag weitere neun Monate lang 300 Euro monatlich bekommen.
Welche Vor- und Nachteile hat der Gründungszuschuss?
Der Gründungszuschuss kann eine attraktive Förderung für Existenzgründer aus der Arbeitslosigkeit sein, hat aber auch einige Einschränkungen, die es zu beachten gilt. Hier ein Überblick über die wichtigsten Vor- und Nachteile:
Vorteile:
- Finanzielle Unterstützung in der Gründungsphase
- Sicherung des Lebensunterhalts und soziale Absicherung
- Möglichkeit, sich voll und ganz auf die Gründung zu konzentrieren
- Begleitung durch die Agentur für Arbeit und fachkundige Stellen
Nachteile:
- Begrenzte Förderdauer (maximal 15 Monate)
- Keine Anschlussförderung nach Auslaufen des Gründungszuschusses
- Erfüllung von Voraussetzungen notwendig (Anspruch auf ALG I, Tragfähigkeitsbescheinigung)
Wie beantragst du den Gründungszuschuss?
Wenn du den Gründungszuschuss in Anspruch nehmen möchtest, solltest du frühzeitig mit den Vorbereitungen beginnen. Hier die wichtigsten Schritte auf dem Weg zur Förderung:
1. Entwicklung der Geschäftsidee:
Beschreibe deine Geschäftsidee so detailliert wie möglich und erstelle einen Businessplan.
2. Prüfung der Tragfähigkeit:
Lass deine Geschäftsidee von einer fachkundigen Stelle (z.B. IHK, Handwerkskammer, Gründerzentrum) auf ihre Tragfähigkeit hin prüfen und bescheinigen.
3. Beratungsgespräch bei der Agentur für Arbeit:
Vereinbare einen Termin bei deiner zuständigen Agentur für Arbeit und lass dich zum Gründungszuschuss beraten.
4. Antragstellung:
Stelle den Antrag auf den Gründungszuschuss bei der Agentur für Arbeit. Dem Antrag müssen die Tragfähigkeitsbescheinigung und weitere Unterlagen (z.B. Businessplan) beigefügt werden.
5. Bewilligung:
Die Agentur für Arbeit prüft deinen Antrag und entscheidet über die Bewilligung des Gründungszuschusses.
Fazit: Ist der Gründungszuschuss die perfekte Förderung für dich?
Ob der Gründungszuschuss die perfekte Förderung für deine Existenzgründung ist, hängt von deiner individuellen Situation und deinen Plänen ab.
Er kann dir in der Anfangsphase deiner Selbstständigkeit finanzielle Sicherheit geben und die Konzentration auf deine Gründung ermöglichen.
Allerdings solltest du auch die Einschränkungen und möglichen Nachteile der Förderung berücksichtigen, insbesondere die begrenzte Förderdauer und die fehlende Anschlussförderung.
Letztendlich musst du selbst entscheiden, ob der Gründungszuschuss für dich in Frage kommt. Eine gründliche Vorbereitung und eine ehrliche Einschätzung deiner Geschäftsidee sind dabei unerlässlich.
Informiere dich frühzeitig bei deiner Agentur für Arbeit über die Fördermöglichkeiten und hole dir Rat von erfahrenen Gründern und Experten. So kannst du die Vor- und Nachteile des Gründungszuschusses abwägen und die für dich passende Entscheidung treffen. Nutze auch die Möglichkeit einer individuellen Gründungsberatung über das
AVGS-Gründercoaching.
Dies erhalten viele Gründer, die aus der Arbeitslosigkeit heraus gründen möchten. Im Regelfall wird hier ein Businessplan erstellt, den du für deinen Gründungszuschuss benötigst (flankiert von der Tragfähigkeitsbescheinigung).
Unabhängig davon, ob du den Gründungszuschuss in Anspruch nimmst oder nicht: Der Schritt in die Selbstständigkeit erfordert Mut, Durchhaltevermögen und eine gute Vorbereitung. Aber er bietet auch die Chance, deine Ideen und Träume zu verwirklichen und dein eigener Chef zu sein.
Wenn du von deiner Geschäftsidee überzeugt bist und bereit bist, hart für deinen Erfolg zu arbeiten, dann kannst du es schaffen - mit oder ohne Gründungszuschuss.
Wichtig ist, dass du dir ein tragfähiges Konzept erarbeitest, dich mit den Herausforderungen der Selbstständigkeit auseinandersetzt und dir ein Netzwerk aus Unterstützern und Gleichgesinnten aufbaust.
In diesem Sinne: Trau dich, deinen eigenen Weg zu gehen und deine Ideen in die Tat umzusetzen. Mit der richtigen Vorbereitung, einer guten Portion Durchhaltevermögen und vielleicht auch mit der Unterstützung des Gründungszuschusses kannst du es schaffen, erfolgreich in die Selbstständigkeit zu starten.