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Online seit: 12.10.2021
Kein Platz für Pöbler: Trolle werden ignoriert
Sogenannte Trolle sind im Social Web stark gefürchtet, weil sie friedliche Debatten stören und ein Thema in eine negative Richtung lenken können. Dabei erhalten Pöbler gar nicht so viel Aufmerksamkeit wie häufig angenommen. Im Gegenteil: Trolle werden meist ignoriert. Das zeigt eine Untersuchung von Zeit Online.
Am meisten Aufmerksamkeit erhalten Kommentare mit inhaltlicher Tiefe. Wer mit Niveau argumentiert und viele Aspekte des Themas aufgreift, löst die häufigsten Reaktionen aus. Je schwächer ein Kommentar ist, desto geringer die Wahrscheinlichkeit, dass jemand darauf antwortet.
Es gibt vier Nutzertypen:
Der Troll verhält sich destruktiv und teilweise beleidigend und versucht, eine geordnete Diskussion zu stören. Nur rund elf Prozent der Kommentare kommen tatsächlich von einem solchen Pöbler.
Der vorbildliche Musterschüler ist ein Usertyp, der wenige Kommentare schreibt. Wenn er etwas kommentiert, dann aber ausführlich und freundlich. Er geht außerdem auf viele Aspekte des Themas ein und versteift sich nicht auf einen Punkt.
Der Bemühte oder auch der Fleißige schreibt extrem viele Kommentare. Die Beiträge haben eine mittlere Länge, sind durchschnittlich überzeugend und durchschnittlich freundlich. Nur 14 Prozent fallen auf Basis der Auswertung in diese Kategorie – sie verfassen aber den Großteil der Kommentare.
Der Besserwisser formuliert scharf. Meist ist er gegen den Standpunkt der Autoren. Der Unterschied zum Pöbler: Der Besserwisser bringt Argumente vor. Dafür erhält er viel Aufmerksamkeit von anderen Nutzern.
Hintergrundinformationen:
Sebastian Horn von Zeit online und Max Neufeind von der ETH Zürich haben eine der Debatten auf Zeit online zum Thema Grundeinkommen wissenschaftlich ausgewertet. Dafür wurden mehr als 1.400 Kommentaren analysiert.
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