Existenzgründung
Online seit: 20.7.2023
Onlineshop kaufen – Vorteile, Nachteile und wichtige Aspekte
Seit Jahren gehört der Online-Handel zu den stark wachsenden Branchen und ein Ende dieses Trends ist erst seit der Pandemie kaum in Sicht. Somit ist der Einstieg in den E-Commerce eine lohnende Idee mit guten Zukunftsaussichten. Für den Einstieg gibt es grundsätzlich zwei Möglichkeiten: Entweder wird ein Onlineshop von Grund auf aufgebaut oder es wird ein bestehender Onlineshop gekauft.
Da der Aufbau eines Onlineshops jedoch mit viel Arbeit verbunden ist – einschließlich Entwicklung eines innovativen Konzepts, Gestaltung des Sortiments sowie technische Umsetzung im Front- und Backend – entscheiden sich viele Unternehmen für den Kauf eines bestehenden Online-Shops. Dieses Vorhaben ist zwar mit zahlreichen Vorteilen, aber auch mit einigen Nachteilen verbunden, die es zu berücksichtigen gilt.
Vorteile vom Kauf eines Onlineshops
• Ab Tag eins steht schon ein fertiger Onlineshop auf den Beinen.
• Es muss keine Startphase überwunden werden und es wird sofort Umsatz generiert.
• Man bekommt mit dem Onlineshop auch einen bestehenden Kundenstamm.
• Der Onlineshop ist bereits von Suchmaschinen indexiert und rankt im Idealfall auch gut für bestimmte Keywords.
• Der neue Inhaber kann zu Onlinemarketing-Aktivitäten und auf eine solide Datenbasis zum Kaufverhalten der bestehenden Kunden zurückgreifen.
• Es bedarf keine übermäßige Beschäftigung mit der Basisarbeit und der Fokus kann auf die Optimierung der Angebote und das Umsatzwachstum gerichtet werden.
• Der Käufer kann auf stabilen Lieferantenbeziehungen aufbauen und bietet ein erprobtes Sortiment an.
Nachteile vom Kauf eines Onlineshops
Vor dem Kauf eines Onlineshops muss dieser ganz genau unter die Lupe genommen werden. Wie bei allen Sachen besteht auch hier ein großes Risiko, dass die Katze im Sack gekauft wird. Sie möchten ja nicht erst nach dem Kauf feststellen, dass der Onlineshop nicht wirklich zukunftsfähig und erfolgreich ist, wie vor dem Kauf angenommen.
Eins steht aber sicher: Ein Restrisiko bleibt immer bestehen, denn es gibt keine 100-prozentige Möglichkeit alles richtig zu beurteilen. Dies ist in der Regel erst nach einigen Monaten möglich, wenn der Käufer einen Einblick in alle Prozesse und Ausgaben bekommen hat und nachdem die laufenden Kennzahlen genauer analysiert wurden.
Was sollte vor dem Kauf ermittelt werden?
Beim Thema Onlineshop dreht sich alles um Kennzahlen. Bei jedem Unternehmenskauf müssen sowohl die einschlägigen Unternehmenskennzahlen als auch die onlinespezifischen Zahlen analysiert werden. Hierbei sind die folgenden Kennzahlen wichtig, und zwar mindestens für die letzten 3 Jahren:
• Vorjahresumsätze mit und ohne Retouren
• Durchschnittliche Differenz zwischen Umsatz und Wareneinsatz
• Gewinn vor Steuer, Zinsen und Abschreibungen der Vorjahre
• Durchschnittliche Besucherzahlen des Onlineshops
• Durchschnittlicher Warenkorbwert
• Konversionsraten
• Anteile des Umsatzes via Onlineshops, Social Media, Marktplätze und Offline-Kanäle
• Anteil des Streckengeschäfts
• Anteil von Eigenmarken im Sortiment
• Anteil wiederkehrender Kunden und Entwicklung dieser Rate
• Anteil von Privat- und Geschäftskunden
• Wert des Warenlagers auf Einkaufspreisbasis
Durch die Ermittlung dieser Kennzahlen kann der Kaufpreis für den Onlineshop objektiver bewertet werden.
Wichtig: Rechtliche Aspekte beachten
Wer einen Onlineshop kauft, der auf bestimmten Marktplätzen vertreten ist, sollte sich unbedingt auch die AGBs der Marktplätze aufmerksam durchlesen. In den AGBs ist der Inhaberwechsel meistens streng geregelt und nicht selten ist der Verkauf eines Onlineshops sogar verboten. Hier sollte im Zweifelsfall rechtliche Hilfe bezogen werden.
Einen Kommentar schreiben?
Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Nur dein Vorname ist zu sehen.
Kommentare
Keine Kommentare vorhanden.