Die Digitalisierung im Business bedeutet vor allem die Optimierung der Arbeitsprozesse. Dabei spielt es keine Rolle, um welche Branche es sich handelt und wie groß das jeweilige Unternehmen ist. So können auch kleine und mittelständische Firmen ihre Arbeitsprozesse effizienter gestalten und automatisieren. Doch nun ist in puncto Digitalisierung auch die Steuerberatung an die Reihe gekommen. So hilft ein
digitaler Steuerberater Unternehmen, aber auch normalen Bürgern dabei, noch mehr Zeit und Geld einzusparen, um sich auf das Wesentliche zu fokussieren.
Der Traum von einer papierlosen Kanzlei wird zur Realität
Die vielfach praktizierte Abschaffung der Papierpendelordner für die Vorbereitung aller Belege und Unterlagen für die Monatsbuchhaltung ist die wohl augenfälligste und größte Änderung in der Zusammenarbeit zwischen Mandanten und Steuerberater. Diese Belege und Unterlagen werden in der digitalen Zusammenarbeit meistens bereits beim Mandanten gescannt und für die elektronische Datenverarbeitung via Cloudanwendung oder per E-Mail bereitgestellt.
Außerdem nimmt das zentrale Dokumentenmanagementsystem für die Zukunft der Kanzlei eine immer größere Bedeutung ein. Dank einem zentralen Dokumentenmanagementsystem haben alle Mitarbeiter einen permanenten Zugriff auf sämtliche Unterlagen.
Die insgesamt kürzeren Informationswege tragen sowohl zu einem schnelleren Auffinden von Belegen als auch zu effizienteren Prozessabläufen bei. Wenn der Mandant alle Belege konsequent digitalisiert bzw. scannt und diese dem Steuerberater in elektronischer Form bereitstellt, wird dadurch nicht nur der Verwaltungsaufwand enorm reduziert, sondern auch die Kosten langfristig gesenkt.
Vernetzung mit Kommunikations- und Informationstechnik
Als eine Initiative der Bundesregierung beschreibt der Begriff „Steuerberatung 4.0“ die umfassende Optimierung bzw. Digitalisierung von Arbeitsprozessen in der
Steuerberatung und Buchhaltung. Dies soll durch die fortschreitende Vernetzung aller Bereiche mit moderner Kommunikations- und Informationstechnik erreicht werden. Dabei begann die Vernetzung zunächst innerhalb der Steuerberaterkanzlei und schließt auch die Verwaltung der Finanzen ein, jedoch bedienen viele Kanzleien ihre Mandanten immer noch weitgehend konservativ.
Die E-Mail gilt dabei als die wohl einzige Ausnahme, da sie inzwischen als selbstverständliches Kommunikations- und Arbeitsmittel zwischen Steuerberater und Mandant genutzt wird. Doch die digitale Steuerberatung wird die gesamte Datenübergabe und Kommunikation zwischen Steuerberater, Mandant und Finanzverwaltung sowie die Arbeitsprozesse innerhalb der Kanzlei radikal verändern, wodurch sie viel weiter gefasst ist.
Persönliche Qualifikation vs. Digitalisierung und KI
Viele der heutigen Berufe wird es in den nächsten 15 bis 20 Jahren in der jetzigen Form nicht mehr geben. Davon werden am stärksten die Berufsgruppen aus der Verwaltung und aus dem Büro betroffen sein. Denn die aktuellen Wandlungen gehen in eine Richtung, wo alles digitalisiert wird, was digitalisiert werden kann.
Was bereits digitalisiert wird, wird im nächsten Schritt vernetzt und soll anschließend mit Hilfe von KI automatisiert werden. Von diesem Wandel werden auch die Steuerberater und deren Mitarbeiter betroffen sein und die persönliche Qualifikation wird zum wichtigsten Überlebensfaktor.
Viele Steuerberater sehen die Digitalisierung jedoch als eine große Gefahr für ihren Berufsstand und denken, dass sich dadurch die Steuerberaterrolle verändern wird. Zwar kann die künstliche Intelligenz nützliche Informationen aus den verfügbaren Daten schaffen, jedoch bleibt die Übersetzung und Interpretation der Daten nach wie vor den Steuerberatern vorbehalten.
Durch diese Flexibilität eröffnen sich für neue Möglichkeiten und Wege, an neue Mandanten zu kommen und sie langfristig zu binden.