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Online seit: 26.9.2021
Social Media für Journalisten wichtige Recherchequelle – Pressemeldungen mit Bedeutungsverlust
Die Mehrheit der Journalisten nutzt Social-Media-Inhalte für die Recherche und zum Fakten-Check. Voraussetzung ist allerdings, die Quelle ist bekannt oder wurde vom Journalisten als vertrauenswürdig eingestuft. Das zeigt eine aktuelle Oriella-Studie.
55 Prozent der Journalisten greifen bei der Recherche auf ihnen bekannte Social-Media-Quellen zu. Weitere 43 nutzen diese, um Fakten zu überprüfen. Bei der Nutzung von unbekannten Social-Media-Quellen ergibt sich ein anderes Bild. Nur ein Viertel (26 Prozent) der Befragten verwendet Inhalte fremder Quellen für die eigene Arbeit.
Die Bedeutung vertrauter, glaubwürdiger Quellen zeigt sich auch bei klassischen Methoden der Recherche. 2011 gab noch knapp über die Hälfte der befragten Journalisten an, dass sie sowohl bei der Recherche als auch bei der Faktenprüfung auf Branchenexperten vertrauen. In diesem Jahr ist der Anteil auf mehr als 60 Prozent gestiegen.
Pressemitteilungen als erste Anlaufstelle immer unwichtiger
Während Social-Media-Quellen von den Journalisten immer häufiger für die tägliche Arbeit genutzt werden, büßen Pressemeldungen als erste Informationsquelle für die Recherche an Bedeutung ein. Im Jahr 2011 nannten 22 Prozent der Befragten Presseinformationen als primäre Recherchequelle. 2012 sank der Wert rapide auf elf Prozent. Dagegen erhöhte sich die Bedeutung von Interviews mit Unternehmenssprechern geringfügig von 21 Prozent im Vorjahr auf aktuell 24 Prozent.
Hintergrundinformationen
Die Umfrage „Digital Journalism 2012“ des global tätigen Oriella Netzwerks wurde zum fünften Mal in Folge durchgeführt. Es haben mehr als 600 Journalisten aus 16 Ländern in Europa, der asiatisch-pazifischen Region sowie Nord-, Mittel- und Südamerika teilgenommen.
In Deutschland wurde die anonyme Umfrage von den Oriella-Partnern Fink & Fuchs PR und PR-COM durchgeführt.
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